Heimdialyse mit ambulantem Pflegedienst
Die menschlichen Nieren haben eine Menge Arbeit!
Neben der Ausscheidung von giftigen Substanzen sind sie unter anderem für die Regulation des Wasser- und Elektrolythaushaltes und für die Produktion von bestimmten Hormonen verantwortlich.
Diese Funktionen sind lebensnotwendig – im Falle eines Nierenversagens (Niereninsuffizienz) ist ein Patient deshalb auf eine Organspende oder eine Dialyse angewiesen.
Anfang 2017 gab es in Deutschland ca. 80.000 Dialysepatienten. Die Behandlung muss dabei nicht zwingend in einer Einrichtung erfolgen – vor allem die Peritonealdialyse ist als Heimverfahren geeignet.
Die Peritonealdialyse kann als Heimdialyse etwa durch speziell geschultes Personal eines ambulanten Pflegedienstes durchgeführt werden.
Artikelübersicht Heimdialyse:
1. Dialyse einfach erklärt
Kurz gesagt ist die Dialyse ein Verfahren zur Blutwäsche, mit dessen Hilfe giftige Stoffe entfernt werden. Am häufigsten wird Sie bei Nierenerkrankungen angewendet, aber auch Vergiftungen werden mit dieser Methode behandelt.
Der menschliche Körper muss jeden Tag zahlreiche giftige Stoffwechselprodukte loswerden, welche normalerweise durch die Nieren abgesondert und mit dem Urin ausgeschieden werden.
Wenn die Nieren nicht mehr in der Lage sind, die Schadstoffe abzuführen, sammeln sich diese im Körper und können den Betroffenen innerhalb weniger Tage „vergiften“. Die Dialyse kann in solchen Fällen Leben retten.
Wissen Sie noch ... Halbdurchlässige Membranen und Osmose kennen Sie bestimmt aus dem Biologieunterricht im Zusammenhang mit der Wasseraufnahme von Pflanzen. Die Dialyse beruht auf denselben physikalischen Gesetzmäßigkeiten.
Die Dialyse ist ein Verfahren, welches die Blutreinigungsfunktion der Nieren übernimmt. Die Reinigung erfolgt durch den Einsatz einer Dialyseflüssigkeit (Dialysat) unter Verwendung einer halbdurchlässigen Membran.
Die Membran trennt dabei das Blut und das Dialysat. Letzteres „zieht“ die Giftstoffe durch die Membran aus dem Blut. Die gefilterten Stoffe befinden sich dann in der Dialyseflüssigkeit, die regelmäßig gewechselt werden muss.
2. Arten der Dialyse
Grundsätzlich gibt es drei Dialyseverfahren:
- Hämodialyse
- Peritonealdialyse
- Hämofiltration
Alle Verfahren basieren auf dem gleichen Prinzip (siehe Kapitel 1. Dialyse einfach erklärt).
Die Hämodialyse ist das am häufigsten angewendete Blutwäscheverfahren. Eingesetzt wird es kurzfristig bei akutem Nierenversagen (oder bei Vergiftungen) und langfristig als Therapie bei chronischem Nierenversagen (Niereninsuffizienz). Die Filterung des Blutes erfolgt mit Hilfe eines externen Dialysegerätes. Diese Art der Dialyse wird meistens in einer Einrichtung (z.B. einem Dialysezentrum) durchgeführt.
Für die Peritonealdialyse benutzt man das Bauchfell (Peritoneum) des Patienten als körpereigene Filtermembran für das Blut. Mehrmals täglich wird das Dialysat über einen Katheter in die Bauchhöhle geleitet. Durch das Bauchfell gelangen die giftigen Stoffe in die Dialyseflüssigkeit. Diese wird nach einigen Stunden ausgetauscht. In Deutschland kommt die Peritonealdialyse bei weniger als fünf Prozent der dialysepflichtigen Patienten zum Einsatz.
Ob die Hämodialyse oder die Peritonealdialyse für den Patienten am besten geeignet ist, hängt unter anderem von der Restfunktion der Nieren und der Eigenverantwortung des Patienten ab.
Die Hämofiltration wird zur Behandlung von Vergiftungen eingesetzt. Das Blut des Patienten wird bei diesem Verfahren durch einen speziellen Aktivkohlefilter gereinigt.
3. Heimdialyse
Sowohl die Hämodialyse als auch die Peritonealdialyse sind prinzipiell für eine Behandlung zuhause geeignet. Voraussetzung ist bei beiden Verfahren, dass der Patient medizinisch stabil ist und sich eigenverantwortlich und diszipliniert an die Abläufe hält.
Im Gegenzug kann die Dialyse flexibel in den Tagesablauf integriert werden. Bevor ein Patient seine Dialyse selbständig zu Hause durchführt, muss dieser von dem zuständigen Dialysearzt bzw. spezialisierten Pflegekräften geschult werden. Die Heimdialyse kann alternativ oder unterstützend auch durch einen ambulanten Pflegedienst durchgeführt werden, dessen Mitarbeiter entsprechend geschult wurden.
Die Behandlung wird stets durch einen spezialisierten Arzt und ein betreuendes Dialysezentrum begleitet.
Holen Sie sich Unterstützung. Es ist durchaus sinnvoll, wenn die Heimdialyse mit Hilfe eines Partners oder Pflegedienstes durchgeführt wird.
Die Heimdialyse stellt nicht nur Anforderungen an den Patienten, sondern auch an die räumlichen Gegebenheiten.
Grundsätzlich muss eine ausreichende Lagerfläche für das Dialysematerial vorhanden sein (ca. 5 qm). Bei der Hämodialyse ist es zudem notwendig, die vorhandenen Anschlüsse für Wasser und Strom auf Tauglichkeit zu überprüfen.
Bei weiteren Fragen können sich Patienten und Angehörige jederzeit in einem Dialysezentrum, bei einem Nephrologen (Internist mit Spezialgebiet Nieren) oder in einem spezialisierten Beratungszentrum informieren.
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